Tiefensuche (für interessierte Schüler/innen)
Die Behandlung der Tiefensuche ist im Lehrplan leider nicht vorgesehen. Weil dieser Algorithmus sich sehr gut eignet, um einen Einblick in die Programmierung mithilfe von rekursiven Methodenaufrufen zu bekommen, finden interessierte Schüler/innen hier eine Einführung zum Selbststudium. Falls Sie Fragen dazu haben, stehe ich gerne zur Verfügung!
Wir wollen eine Methode istVerbundenRekursiv(int startknoten, int zielknoten)
schreiben, die genau dann true
zurückliefert, wenn es einen Pfad vom Startknoten zum Zielknoten gibt. Wir gehen nach folgender Strategie vor:
- 1.) Überprüfe, ob
startknoten == zielknoten
. Falls "ja", gibtrue
zurück. - 2.) Überprüfe für jeden von
startknoten
aus erreichbaren Knoteni
, obistVerbundenRekursiv(i, zielknoten) == true
ist. Falls "ja", gibtrue
zurück.
Dieses Vorgehen kann bei zyklischen Graphen zu einer unendlichen Methodenaufrufkette führen. Daher muss der Algorithmus speichern, welche Knoten er schon besucht hat und diese bei 2.) ausnehmen. Dies geschieht mittels eines Arrays boolean[] schonBesucht
, das für jeden Knoten einen booleschen Wert speichert, der angibt, ob der Knoten schon besucht wurde. Dieses Array wird anfangs in der Methode istVerbunden
instanziert und mit false
-Werten befüllt. Diese übergibt die Refernz auf dieses Array an die Methode istVerbundenRekursiv
. Bei 1.) wird schonBesucht[startknoten] = true
gesetzt und bei 2.) wird eine Referenz auf das Array schonBesucht
bei jedem weiteren Aufruf von istVerbundenRekursiv
weitergereicht.
Die fertigen Methoden istVerbunden
und istVerbundenRekursiv
sind im obigen Programm schon eingebaut. Der Graph, der im Hauptprogramm aufgebaut wird, ist rechts dargestellt.
Die beschriebene Methode nennt man Tiefensuche (engl. depth-first search, DFS). "Bei der Tiefensuche wird zunächst jeder Pfad vollständig in die Tiefe beschritten, bevor abzweigende Pfade beschritten werden." (siehe den entsprechenden Artikel in Wikipedia, der auch eine schöne Animation dazu zeigt).
Ein zweites Suchverfahren wäre die Breitensuche (engl. breadth-first search, BFS). Bei dieser werden "zunächst alle Knoten beschritten, die vom Ausgangsknoten direkt erreichbar sind. Erst danach werden Folgeknoten beschritten." (siehe den entsprechenden Artikel in Wikipedia, und die sehr anschauliche Animation dort.)
Keines der beiden Suchverfahren ist für das allgemeine Problem der Suche in Graphen „besser“ geeignet als das andere.
Den im Testprogramm unten generierten Graphen siehst Du in graphischer Darstellung im Bild rechts. So kannst Du das Programm schrittweise ausführen und gleichzeitig den Programmverlauf am Graphen mitverfolgen.
Aufgabe (nicht leicht…):
Erweitere das Programm so, dass die Methoden istVerbunden
in dem Fall, dass sie einen Pfad gefunden hat, diesen in der Form 7→0→1→2→3→4 ausgibt.
Lösung